Conrad Connect soll im unübersichtlichen Smart Home Markt für Hilfe sorgen in Form von herstellerunabhängigen Vernetzung der vielen smarten Geräte und Dienste miteinander.
Was ist Conrad Connect?
Der Elektronikhändler Conrad hat sein Projekt Conrad Connect schon im Jahr 2016 ins Leben gerufen und baut stetig die Funktionen und Kompatibilität zu verschiedenen Herstellern immer weiter aus. Das Projekt fungiert als eigenständige GmbH unter „Conrad Connect“ und wird sowohl für Privatanwender, als auch für kleine und mittelständische Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Die IoT-Plattform (Internet of Things) soll ähnlich wie der amerikanische Dienst IFTTT (If This Then That) Geräte oder auch Dienste miteinander vernetzen. Denn, das Problem, was sicherlich bei vielen Smart Home Gerätekäufern früher oder später entsteht oder entstehen wird, ist, dass man sich viele Geräte verschiedener Hersteller immer wieder dazu kauft, die, aber, miteinander, meistens, nichts anfangen können.
Dazu kommt noch, dass auf Smartphones sich viele Apps ansammeln und man somit irgendwann den Überblick verliert, und richtig smart ist es dann auch nicht mehr.
Solche Vernetzung, unter einander, war früher nur den „richtigen“ Smart Home Systemen vorbehalten. Das heisst, man entscheidet sich für ein System des Herstellers „X“ und kann so sein System nach belieben erweitern, je nach dem, was der Hersteller im Angebot hat.
Der Vorteil ist, es ist alles in einem System und wird mit einer einzigen App oder auch per Sprache gesteuert. Der Nachteil ist, es existiert kaum ein System, was wirklich alles abdecken kann. Abgesehen von Profisystemen, die aber erst ab ca. 20.000 Euro beginnen.
Hier kleiner Tipp: Falls Du auf der Suche nach einem Smart Home System bist, dann entscheide Dich am besten für ein System, was modular erweiterbar ist. So bleibst Du auf der sicheren Seite, was Herstellerabhängigkeit betrifft.
Aber was ist mit den Smart Home Gerätenutzern, die sich für die Philips Hue, Osram, Innr oder Iifx Lampen entschieden haben, später sich dann noch die Netatmo Geräte zugelegt haben und dann noch evtl. die Geräte von Nokia Health, tado°, nest, fitbit, foobot, Garmin und und und. Also alles einzelne Geräte von unterschiedlichen Herstellern.
Genau hier setzt Conrad Connect an, solche internetfähigen smarten Geräte miteinander zu verbinden.
So wird es ermöglicht, zum Beispiel, die Philips Hue Lampen mit einem Wetterdienst zu verknüpfen oder mit der eigenen Netatmo Wetterstation, so dass es beim Ansetzen des Regens die Hue Lampen anfangen blau zu leuchten.
Conrad Connect setzt aber hier, für die einfache Einrichtung, auf eine grafische Benutzeroberfläche, wo man sich die gewünschten Funktionen praktisch zusammen klicken kann.
Conrad Connect Projekte = Automatisierungsregeln
Damit lassen sich komplexere Automatisierungsregeln (bei Conrad Connect Projekte genannt) erstellen, als es mit IFTTT je möglich wäre. Das Projekt soll, zum Beispiel, nur „DANN“ ausgeführt werden, „WENN“ der Wetterdienst Regen meldet „UND“ nur, wenn es zwischen 05:00 und 06:00 Uhr Morgens ist.
Solche Projekte können auch mit anderen Nutzern von Conrad Connect geteilt werden. Die Community kann wiederum ein Feedback dazu abgeben, wodurch Deine Projektideen verbessert werden könnten. Ausserdem soll es den Einstieg für Nutzer, die, vielleicht, technisch nicht so versiert sind, als andere, erleichtern.
Dashboard = Überblick behalten
Auf dem Dashboard von Conrad Connect siehst Du dann alle Informationen von Deinen verknüpften Geräten und Diensten in Form von, sogenannten, Widgets.
Du kannst die Widgets individuell anpassen und so den Überblick über die verschiedenen Geräte und deren Informationsflut behalten. Das alles auf einer Oberfläche und musst somit nicht mehr in jede einzelne Hersteller App springen. Jedem Widget kann zumal eine eigene Farbe zugeordnet werden.
Unified Inbox und Actions-Button
Vor kurzem wurde noch ein neuer Service bei Conrad Connect integriert, die sogenannte Unified Inbox. Dieser Service soll es einfacher machen, die Projekte mit Aktions-Buttons zu aktivieren.
Actions-Button ist sowas wie ein virtueller Knopf, mit dem Du Deine Projekte aktivieren kannst. Als Beispiel, nehmen wir mal an, Dein Projekt heisst „Guten Morgen“. Jetzt kannst Du dieses Projekt mit Amazon Alexa aktivieren, indem Du einfach sagst: „Alexa, beginne guten Morgen mit Conrad Connect“.
Durch die Unified Inbox kannst Du jetzt aber auch Nachrichten mit dem Projektnamen über WhatsApp oder Viber verschicken, und der Aktions-Button wird Dein Projekt starten.
Conrad Connect und IFTTT
Die Produkte, die im Moment über Conrad Connect nicht direkt angesprochen werden können, hilft der Drittanbieter Service IFTTT mit den, sogenannten, Webhooks.
Dabei wird eine Internetadresse generiert, die dazu verwendet werden kann, Geräte, die mit IFTTT verknüpft sind, zu aktivieren.
Wie steht es mit der Sicherheit?
Die Server von Conrad Connect stehen in Westeuropa und nutzen die SSL Verschlüsselung für die Datenübertragung. Die Daten sollen, allerdings, erst dann übertragen werden, wenn Du deine Zustimmung dazu gegeben hast. Ebenso können die Daten jederzeit gelöscht werden, oder deren Übertragung gestoppt werden.
SmartHomeChecker Fazit
Conrad macht einen richtigen Schritt, meiner Meinung nach, sich mit Conrad Connect im Smart Home Markt zu positionieren. Denn, erst wenn alle Geräte miteinander verknüpft werden und sich weitestgehend mit Regeln automatisieren lassen können, am besten auch ohne Eingriff des Nutzers, kann man von einem smarten Haus reden.
Da viele Hersteller meistens Insellösungen anbieten, hilft Conrad Connect mit der grafischen Drag and Drop Oberfläche die Geräte miteinander einfach zu verknüpfen.
Conrad Connect soll für die Nutzer auch weiterhin kostenlos bleiben, was sehr gut gut ist. Es gibt aber noch einen Premium Service.
Conrad Connect: Die Kosten
Im Service Market-Place kannst Du für monatlich 1,49 € noch zusätzliche Pakete dazu buchen. So kannst Du, zum Beispiel, die, im kostenlosen Service angebotene und begrenzte Anzahl an Dashboards, auf 4 individuelle Dashboards erweitern, mit jeweils 30 Widgets.
Für weitere 1,49 € im Monat kannst Du Deine, ohnehin, 15 kostenlose SMS auf noch mehr aufstocken.
Conrad Connect App
Leider fehlt mir noch bei Conrad Connect die eigene App. Auch wenn die Projekte weitestgehend automatisiert ablaufen sollen, ist man mit einer App doch noch ein Stück flexibler, was die Verwaltung, Einrichtung und Visualisierung der Daten angeht.
Du kannst Dich bei Conrad Connect kostenlos registrieren und direkt loslegen. Die Registrierung funktioniert auf dem ganz normalen Wege mit Deiner E-Mail und einem, von Dir festgelegtem, Passwort, oder es besteht die Möglichkeit, sich direkt über Dein Google oder Facebook Konto anzumelden.