Stromtarife vergleichen lohnt sich mehr denn je...
Die Erinnerung auf meinem Smartphone ist aufgepoppt:
„Jetzt neuen Stromtarif checken“
Ich vergleiche jedes Jahr meinen aktuellen Stromtarif mit anderen, um eventuelle Ersparnisse nicht zu verpassen!
Doch dieses Jahr hätte ich sogar keine Erinnerung gebraucht.
Denn, ein paar Tage danach ist eine Preiserhöhung vom aktuellen Anbieter ins Haus geflattert.
Und das ist der Punkt, wo ich sofort tätig werde und mich auf die Suche nach einem günstigeren Tarif mache.
Während du diesen Artikel hier gerade liest, habe ich bereits meinen alten Stromanbieter gewechselt und spare diesmal ca. 300 Euro!
Meine Zeit ist mir aber zu kostbar. Ich gehe davon aus, dass dir deine Zeit ebenfalls kostbar ist!
Deshalb gucke ich mir natürlich nicht jeden Anbieter einzeln an, sondern nutze dafür die Vergleichsportale *.
Nicht nur wegen den andauernden Preiserhöhungen, sondern auch wegen der ständig wachsenden Gerätschaft zu Hause, sollte man die Stromtarife regelmässig vergleichen!
Die neuesten Elektrogeräte werden zwar immer sparsamer, aber die Geräteanzahl in jedem Haushalt steigt dafür weiter an.
Die PlayStation, die Xbox, der WLAN-Router, ein grosser Fernseher, verschiedene Haushaltsgeräte und bei vielen auch die neuen Smart Home Geräte sind im Dauerbetrieb und verbrauchen meist viel Strom.
In jedem Haushalt gibt es noch dutzende Smartphones, Tablets, Laptops oder PC’s, die ebenfalls Strom lieben und sehr oft und gerne geladen werden wollen.
Darf ich fragen, wie viele Echo’s, HomePod’s, Google Home’s oder andere smarte Lautsprecher sich zusätzlich bei dir mittlerweile eingenistet haben?
Stromverbrauch im Standby-Modus lässt grüssen!
Und das jeden Tag!
Und selbst, wenn man sein Haus oder die Wohnung mit smarten Geräten bereits ausgestattet hat, und einige Geräte davon zur Energieeinsparung etwas beitragen: z.B. die LED-Lampen.
Da hilft aber alles nichts, wenn die Strompreise immer weiter nach oben klettern.
Gehörst du vielleicht auch noch zu der „ich hab’s vergessen“ Sorte Mensch?!
Vergisst du öfter mal das Licht oder den Fernseher auszuschalten, lässt du im Sommer die Ventilatoren unnötig lange laufen, oder elektrische Fußbodenheizung heizt im Winter voll durch, obwohl du nicht einmal zu Hause bist.
Hier kommt dir zwar die smarte Technik entgegen, aber in Kombination mit einem günstigen Stromtarif sparst du einfach noch viel mehr *.
Deswegen ist es unabdingbar, einen Stromanbietervergleich regelmäßig und rechtzeitig vor Vertragsende durchzuführen und so den ständigen Preiserhöhungen entgegenzuwirken. Nur so kann man sich sicher sein, dass der Strompreis, den man gerade bezahlt, auch der günstigste ist.
- Übrigens: Sollte eine Strompreiserhöhung ins Haus flattern, wie es bei mir der Fall war, steht einem das Sonderkündigungsrecht zu! Du kannst den Vertrag somit unabhängig von der Vertragslaufzeit kündigen! Der Vertrag kann sogar ausserhalb der Kündigungsfrist beendet werden. Das Sonderkündigungsrecht gilt ab der schriftlichen Bekanntgabe der Preiserhöhung.
Die Stromkosten in Deutschland steigen unaufhaltsam und befinden sich derzeit auf dem Rekordhoch
Hier siehst du im Vergleich die durchschnittliche Strompreisentwicklung von 1998 - 2012 - 2021
Quelle: BDEW; Stand: 01/2021
Wusstest du eigentlich, dass 51% der durchschnittlichen Zusammensetzung des Strompreises 2021 aus staatlichen Bestandteilen besteht, wie:
Steuern, Abgaben und Umlagen!
Quelle: BDEW; Stand: 01/2021
Die Deutschen zahlen den höchsten Strompreis im Vergleich zu der übrigen Welt
In Deutschland ist, im Vergleich zu den anderen Ländern auf der Welt, der Strom am teuersten! Im Sudan ist der Strompreis dagegen am niedrigsten und kostet gerade einmal 0,24 Cent pro Kilowattstunde.
Um die Lage aber mit Deutschland zu verdeutlichen, könnte man natürlich einen grossen Industriestaat zum Vergleich nehmen.
Wie wäre es mit den USA? Hier kostet eine Kilowattstunde ca. 13 Cent! In Deutschland zahlen wir aber gerade ca. 32 Cent! *
Das sind ganze 146% Differenz!!!
Quelle: Verivox Analysen
Strompreis vergleichen nach der Empfehlung der Stiftung Warentest
Stiftung Warentest befürwortet die Nutzung von Stromvergleichsportalen, rät aber die Filter-Voreinstellungen anzupassen.
- Das sind die Empfehlungen von Stiftung Warentest:
- kurze Vertragslaufzeit
- kurze Kündigungsfrist
- kurze Anschlusslaufzeit
- Boni nicht in den Gesamtpreis einberechnen
- Preisgarantie
Warum Stromvergleich ohne Bonus nicht für jeden gilt?
Viele Anbieter locken neue Kunden mit teils hohen Bonuszahlungen an!
Diese Bonuszahlungen werden aber oft erst nach einem Jahr verrechnet. Also müsstest du hier theoretisch einen Vertrag mit 24 Monaten Laufzeit abschliessen.
Und hier ist der Hacken, solche Tarife sind meistens im Folgejahr viel teurer.
Deswegen rät Stiftung Warentest, Boni nicht in den Gesamtpreis einzuberechnen.
Ich sage aber, es kommt darauf an!
Denn, es macht durchaus Sinn, die Boni mit einzuberechnen, sofern man den Anbieter jedes Jahr wechseln will, und die besagte Bonusauszahlung noch im selben erfolgt!
Hier sollte man natürlich wieder darauf achten, dass der Vertrag nur max. 12 Monate Laufzeit hat!
Vor- und Nachteile beim Anbieterwechsel
Vorteile
man kann viel Geld sparen
besonders diejenigen, die von ihrem Grundversorger zum ersten Mal wechseln, besteht oft beträchtliches Einsparpotenzial
geringer Aufwand
die Verträge werden Online abgeschlossen, und die Dateneingabe ist in ein paar Minuten erledigt
keine Sorge wegen Stromunterbrechung
viele haben fälschlicherweise Bedenken, dass beim Anbieterwechsel, egal aus welchen Gründen, es zu Unterbrechung der Stromlieferung kommen könnte. In Deutschland ist es per Gesetz geregelt, dass in solchen Fällen der Grundversorger einspringen muss und wird!
automatische Kündigung
die Kündigung bei deinem alten Versorger übernimmt der neue Stromanbieter, kostenlos!
Nachteile
Anbieter ständig vergleichen
Ich sehe es zwar nicht wirklich als ein Minuspunkt, aber ich denke, es könnte trotzdem bei einigen ein Dorn im Auge sein, jedes Jahr die Anbieter zu vergleichen und evtl. wechseln zu müssen
So gehe ich beim Stromvergleich vor!
Zunächst einmal passe ich die Filtereinstellungen an:
- Um wirkliche Preisersparnisse sehen zu können, wähle ich beim Vergleichen meinen aktuellen Stromanbieter in der Liste aus (bei Check24 z.B. ist es ganz oben, über den Suchergebnissen).
- Denn hier wird automatisch (nach der Eingabe deiner Postleitzahl) der Tarif deines Grundversorgers verglichen, der eben oft teurer ist. Bist du aber nicht mehr bei diesem Anbieter, könnte die Preisersparnis somit evtl. fälschlicherweise viel zu hoch ausfallen.
- Ich achte beim Abschluss des Vertrags auf eine kurze Laufzeit (max. 12 Monate). Je kürzer die Vertragslaufzeit ist, desto eher kannst du zum neuen und günstigeren Tarif wechseln.
- Ich achte auf die Kündigungsfrist, die sollte möglichst kurz sein (max. 6 Wochen). Je kürzer die Kündigungsfrist ist, desto schneller kann man zum neuen Anbieter wechseln. (Bei einer Preiserhöhung gilt das Sonderkündigungsrecht!)
- Ich stelle die Filtereinstellungen so ein, dass mir die Anbieter mit Boni angezeigt werden, da ich fast jedes Jahr, sofern es Sinn macht, den Tarif wechsle. Wenn man keine Lust hat, jedes Jahr neue Tarife zu suchen, dann lieber die Filtereinstellungen auf "ohne Boni" stellen. (Wie es auch die Stiftung Warentest rät)
- Ich wähle Tarife mit Preisgarantie aus (min. 12 Monate). Das bewahrt einen vor nicht erwünschten Preiserhöhungen.
- Einige Anbieter verlängern ihre Verträge automatisch. Viele Ratgeber und Portale da draussen raten einem deswegen die Verträge mit einer Vertragsverlängerung von maximal einem Monat zu wählen.
- Ich erstelle mir einfach, bereits nach dem Vertragsabschluss, einen neuen Kalendereintrag mit vier Wochen + Kündigungsfrist Vorlaufzeit. So bleibt noch genügend Zeit, sich nach einem neuen und auch evtl. günstigeren Stromanbieter umzuschauen!
Strompreis vergleichen bei Check24 - In vier Schritten zum günstigeren Stromtarif
1. Daten eingeben
Um auf die schnelle einen Überblick zu verschaffen, reichen dir schon die Angabe deiner Postleitzahl und dein jährlicher Verbrauch in kWh. Falls du ihn nicht kennst, ist es auch nicht schlimm, dann gibst du einfach an, mit wieviel Personen du im Haushalt lebst.
2. Filtereinstellungen anpassen
Passe den Filter nach deinen oder den hier empfohlenen Einstellungen an. Beobachte dabei die sich ändernden monatlichen od. jährlichen Stromkosten, im Vergleich zu deinem jetzigen Anbieter. Achte auf die Vertragslaufzeiten. Solltest du die Bonuszahlungen gewählt haben, dann achte darauf, wann diese ausgezahlt werden können, um nicht in eine Falle zu tappen.
3. Tarif auswählen
Siehe dir die Ergebnisse an, vergleiche sie miteinander und wähle deinen Wunschtarif aus
4. Online-Vertrag abschliessen
Bei Vergleichsportalen werden alle Verträge in der Regel online abgeschlossen. Nachdem du einen neuen Stromanbieter gefunden hast, musst du in den nächsten Schritten deine persönlichen Daten eingeben und den Antrag abschicken.
Die Datenübertragung verläuft verschlüsselt!
-
Steckst du noch immer bei deinem Grundversorger fest und hältst ihm so die Treue? Dann habe ich gute Neuigkeiten für dich! Denn, mit einer zweiwöchigen Kündigungsfrist kannst du dich von einem Grundtarif befreien und zu einem günstigeren Anbieter wechseln!
Das geht aus einer sogenannten Strom-Grundversorgungsverordnung (StromGVV) hervor!
Quellen: BDEW, Check24, Test.de (Stiftung Warentest), Finanztip.de